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Per Linienflug zu Pinguin & Co

Geschrieben von Dr. Michael Wenger am . Veröffentlicht in Menschen & Politik.

Eine Expedition ins antarktische Eis war bisher für Touristen in erster Linie nur per Schiff machbar. Doch nun soll etwas, das bisher Forschern und Militärs vorbehalten ist, künftig auch Touristen ermöglicht werden - mit der ersten regelmäßigen Linienflugverbindung in die Antarktis.

Die Antarktis zieht jedes Jahr über 35‘000 Besucher aus aller Welt in ihren Bann. Die meisten Touristen reisen per Schiff zur antarktischen Halbinsel, um Pinguin & Co. bewundern zu können. Bild: Michael Wenger
Die Antarktis zieht jedes Jahr über 35‘000 Besucher aus aller Welt in ihren Bann. Die meisten Touristen reisen per Schiff zur antarktischen Halbinsel, um Pinguin & Co. bewundern zu können. Bild: Michael Wenger

Touristen sollen ab 2018 von Argentinien aus in die Antarktis fliegen können. Die Landebahn des argentinischen Stützpunktes Marambio vor der Antarktis-Halbinsel soll mit einer Radaranlage für den sicheren Anflug von Linienflügen ausgestattet werden, wie die Zeitung "La Nación" berichtete. Die Flugverbindung soll mit Turboprop-Maschinen der staatlichen Gesellschaft LADE betrieben werden. Marambio liegt rund 3330 Kilometer südlich der Hauptstadt Buenos Aires.

Auf dem Stützpunkt sollen rund zehn Prozent der vorhandenen Unterkünfte für Touristen zur Verfügung stehen, sagte der Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Walter Ceballos. Derzeit können bis zu 150 Menschen auf Marambio wohnen. Auch andere der insgesamt 13 argentinischen Antarktis-Stationen könnten Besucher empfangen, sofern dies nicht die wissenschaftliche Arbeit beeinträchtige. Alle Umweltschutz-Vorgaben der Antarktisverträge sollen bei dem Tourismus-Projekt eingehalten werden, erklärte Ceballos.

Die argentinische Station Marambio liegt auf der Ostseite der antarktischen Halbinsel im Weddellmeer. Sie ist die am häufigsten von Flugzeugen angesteuerte Station und beherbergt zwischen 55 und 150 Leute pro Jahr.
Die argentinische Station Marambio liegt auf der Ostseite der antarktischen Halbinsel im Weddellmeer. Sie ist die am häufigsten von Flugzeugen angesteuerte Station und beherbergt zwischen 55 und 150 Leute pro Jahr.

Die Maschinen sollen ein oder zwei Mal wöchentlich von Ushuaia auf Feuerland starten und Marambio nach knapp eineinhalb Stunden Flug erreichen. Vorgesehen seien Tagesausflüge sowie Aufenthalte von vier bis sieben Tagen, erklärte der Staatssekretär. Es sei die erste regelmäßige Linienflugverbindung zur Antarktis.

Die Marambio-Station befindet sich auf der Seymour-Insel vor der Nordspitze der Antarktischen Halbinsel, dem nördlichsten Teil des weißen Kontinents. Die 1969 errichtete Station beinhaltet 27 Gebäude auf einer Fläche von mehr als 20‘000 Quadratmeter und wird bisher ausschließlich von Militärflugzeugen angeflogen, die auch mit Rädern landen können statt nur mit Skis. Sie ist die grösste aller argentinischen Stationen.

Bisher sind nur Militärmaschinen auf der Station Marambio gelandet, um die Station zu versorgen und Personal zu transportieren. Für das argentinische Antarktisprogramm ist die argentinische Marine und Luftwaffe zuständig. Billd: Juan Manuel Barragán
Bisher sind nur Militärmaschinen auf der Station Marambio gelandet, um die Station zu versorgen und Personal zu transportieren. Für das argentinische Antarktisprogramm ist die argentinische Marine und Luftwaffe zuständig. Billd: Juan Manuel Barragán

Quelle: Die Welt / dpa