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Eine bedrohte Seevogelart legt bei der Futtersuche tausende von Kilometern zurück

Geschrieben am . Veröffentlicht in Fauna & Tierwelt.

Wissenschaftler auf der subantarktischen Macquarie Insel haben zum ersten Mal Satellitensender verwendet, um das Verhalten des Grausturmvogels, einer bedrohten Seevogelart, bei der Nahrungssuche zu studieren. Der Grausturmvogel ist ein mittelgroßer Seevogel, wiegt ungefähr ein Kilogramm und brütet auf Macquarie Island, zwischen Australien und der Antarktis.

Ein Küken des Grausturmvogels wird zur Identifizierung beringt. Der Grausturmvogel (Procellaria cinerea), tritt über dem offenen Meer der Süd-Hemisphäre vorwiegen zwischen 49°S und 32°S auf. Die größten Kolonien mit schätzungsweise 53.000 Paaren sind auf den  Antipoden Inseln und Gough Island mit 10.000 Paaren. (Foto: Marcus Salton)
Ein Küken des Grausturmvogels wird zur Identifizierung beringt. Der Grausturmvogel (Procellaria cinerea), tritt über dem offenen Meer der Süd-Hemisphäre vorwiegen zwischen 49°S und 32°S auf. Die größten Kolonien mit schätzungsweise 53.000 Paaren sind auf den Antipoden Inseln und Gough Island mit 10.000 Paaren. (Foto: Marcus Salton)

Ein Ranger vom Parks and Wildlife Service, Marcus Salton, sagte Forscher hätten die Vögel auf Macquarie Island seit 16 Jahre studiert, wüssten bisher jedoch so gut wie nichts über ihre Nahrungssuche auf dem Meer und die Nutzung ihres Lebensraums. „Im Winter haben wir zum ersten Mal kleine Satelliten-Sender an zehn erwachsene Grausturmvögel angebracht, um ihre Verhalten über 100 Tage verfolgen zu können“, sagte Salton.

Kleine Satelliten-Sender wurden auf dem Rücken von 10 Grausturmvögeln befestigt, um ihre Flüge während der nächsten 100 Tagen verfolgen zu können. Die Ergebnisse zeigten, dass einige Vögel zur Futtersuche bis 3000 km weit flogen. (Foto: Marcus Salton)
Kleine Satelliten-Sender wurden auf dem Rücken von 10 Grausturmvögeln befestigt, um ihre Flüge während der nächsten 100 Tagen verfolgen zu können. Die Ergebnisse zeigten, dass einige Vögel zur Futtersuche bis 3000 km weit flogen. (Foto: Marcus Salton)

„Die Ergebnisse waren erstaunlich und zeigten, dass die Vögel in einem sehr großen Gebiet nach Futter suchten. Einige Vögel flogen bis zu 3000 Kilometer östlich an Macquarie Island und Neuseeland vorbei, während andere Vögel mehrere tausend Kilometer nordwestlich in der Nähe von Australien landeten“, sagte Salton. „Die Sender zeigten auch, dass die Vögel während der Brutzeit regelmäßig zu ihren Höhlen auf der Insel zurückkehrten."

Der Grausturmvogel steht auf der Liste der bedrohten Arten aufgrund der Bedrohungen zu Land und zu Wasser. Eingeführt Raubtiere wie Katzen und Ratten tragen zum Rückgang der Vögel bei, sowie die Langleinenfischerei, die ein großes Problem darstellt. Gemäß einer Schätzung fielen in den letzten 20 Jahren 45.000 Vögel der Fischerei zum Opfer. Andere Raubtiere sind die Haus Maus und der Weka, ein großer, brauner, flugunfähiger Vogel aus Neuseeland.

Ein erwachsener Grausturmvogel sitzt mit seinem Küken in der Nisthöhle. Grausturmvögel bauen ihre Nisthöhlen im steilen Gelände mit gut entwässernden Böden. Ende März oder Anfang April, legen sie ein Ei, das beiden Vögel bebrüten. Nach dem Schlüpfen wird das Küken von beiden Vögeln gefüttert, bis es Ende September bis Anfang Dezember flügge ist. (Foto: Richard Dakin)
Ein erwachsener Grausturmvogel sitzt mit seinem Küken in der Nisthöhle. Grausturmvögel bauen ihre Nisthöhlen im steilen Gelände mit gut entwässernden Böden. Ende März oder Anfang April, legen sie ein Ei, das beiden Vögel bebrüten. Nach dem Schlüpfen wird das Küken von beiden Vögeln gefüttert, bis es Ende September bis Anfang Dezember flügge ist. (Foto: Richard Dakin)

„Die Daten, die wir bei der Futtersuche der Vögel gesammelt haben, werden dazu beitragen, die wichtigsten Futterplätze der Grausturmvögel während ihrer Brutzeit zu identifizieren. Mit diesen Informationen können wir die Auswirkungen der Fischerei auf die Vögeln reduzieren und die potenziellen Effekte des sich wandelnden Ozeanzustands auf die Gesundheit der Grausturmvogel-Population untersuchen.“

Die Forschung stell ein gemeinsames Projekt des Tasmanian Department of Primary Industries, Parks, Water and Environment und des Marine Conservation Program Albatros und Petrel Programms dar.

Ein erwachsener Grausturmvogel im Landeanflug. Bei der Futtersuche stoßen die Tiere aus Höhen von bis zu 10 m ins Wasser um Tintenfische, Fische und Krustentiere zu erbeuten. (Foto: Marcus Salton)
Ein erwachsener Grausturmvogel im Landeanflug. Bei der Futtersuche stoßen die Tiere aus Höhen von bis zu 10 m ins Wasser um Tintenfische, Fische und Krustentiere zu erbeuten. (Foto: Marcus Salton)

Quelle: Australian Antarctic Division